Nun haben wir schon den dritten Advent – die eigentlich besinnliche und ruhige Adventzeit geht wieder viel zu schnell vorbei.
Was war los in den vergangenen Wochen, dass es bis zum dritten Advent dauert, bis ich ein Rezept poste? Einiges – in der Tat ☺. Längere Zeit habe ich mich voll und ganz den Weihnachtskeksen gewidmet, es hat mir heuer wirklich sehr viel Spaß gemacht. Ich hatte mich richtig auf diese kleinen Dinger gefreut. Sie auszustechen, zusammen zu setzten und anschließend zu dekorieren. Daneben am Tablet etwas Netflix schauen – einfach gemütlich war das.
Dazwischen habe ich sehr wohl auch Torten zubereitet, man möchte ja vorbereitet sein auf den Advent. Aber, und das ist wirklich kaum zu fassen, sind zwei – ja wirklich ZWEI – Torten hintereinander so was von nicht gelungen. Sie waren wahrlich nicht blogtauglich. Was habe ich mich geärgert. Zumal beides neue Moulds waren, extra für die Weihnachtszeit gekauft und ich mich wirklich sehr auf das Ergebnis gefreut habe. Und die Zeit schreitet weiter voran, sodass diese Formen nun eben bis zum nächsten Jahr auf ihren Einsatz warten müssen.
Aber das ist die Normalität, die Wirklichkeit. So geht es sicher vielen von euch. Manchmal lässt es sich mit etwas Deko richten, der ein oder andere Makel lässt sich kaschieren. Außerdem sind wir ja keine Profis und es muss und kann nicht immer perfekt sein. Eine der beiden Torten – nämlich diese hier – habe ich dann tatsächlich nochmals gebacken, da sie einfach so köstlich war bzw. ist. Ich finde, mit den Aromen von Haselnüssen, Orangen, Pflaumen und Rum ist sie passend zur Vorweihnachtszeit. Sie erinnert mich geschmacklich ein bisschen an Lebkuchen und den Duft von geschälten Orangen. Der Rum verfeinert das Pflaumenkompott und die leichte Sahnecreme zwischen den saftigen Haselnussbiskuitböden mit leichtem Kakaoaroma.
Ich hoffe, ihr genießt die Adventzeit mit all ihren Annehmlichkeiten, wie Besuche auf den Weihnachtsmärkten oder Weihnachtsfeiern. Meine Tochter hat uns heute ein Video geschickt, auf welchem mein kleiner Enkelsohn zu Jingle Bells tanzt und dabei aber immer „Nikolaus“, „Nikolaus“ singt. Einfach zum Dahinschmelzen ♥. Ich glaube, ich habe es mir schon hundertmal angesehen. Mit seinen knapp über zwei Jahren kann er sich auch erstmals an vielem Neuen dieser ganz speziellen Zeit erfreuen und es ist einfach nur schön, das miterleben zu dürfen.
Torte: 18 cm Ø (6 bis 8 Personen)
Zubehör: Silikonform Silikomart „Universo“, Silikonform Silikomart „Tortaflex“, Silikonform Halbkugel
Pflaumenkompott
- 200 g Pflaumen entsteint und in kleine Stücke geschnitten
- 60 g Muscovadozucker oder brauner Zucker
- 50 ml Orangensaft
- ein Schuss Rum
- 1 El. Zitronensaft
- 1 Zimtstange
- 1 TL Lebkuchengewürz
- 2 g Pektin NH + 1 TL Zucker
- 2 Blätter Gelatine
Alles zusammen in einem Topf zu einem feinen Kompott köcheln lassen. Bei ca. 40 Grad das mit Zucker vermischte Pektin einrühren. Die Zimtstange entfernen und das Kompott ein wenig mit dem Stabmixer pürieren. Wer es fein püriert lieber mag, kann das natürlich auch machen.
Die Gelatine in eiskaltem Wasser einweichen und solange das Kompott noch warm ist, sie ausdrücken und darin auflösen. Das Pflaumenkompott in die Tortaflexform füllen und im Kühlschrank erstarren lassen.
Rumcreme
- 45 g Milch
- 25 g Sahne
- 1 ½ Blätter Gelatine
- 2 Eigelb
- 25 g Zucker
- 10 ml Rum
- 100 g Schlagsahne
Die Gelatine in eiskaltem Wasser einweichen. Milch und 25 g Sahne in einem kleinen Topf erhitzen. Eigelbe und Zucker verrühren. Sobald die Sahnemilch heiß ist, zu der Ei-Zucker-Mischen geben, verrühren und alles wieder zurück in den Topf geben. Unter ständigem Rühren bei mittlerer Hitze auf ca. 82 Grad aufkochen. Den Topf vom Herd nehmen, die Gelatine darin auflösen und langsam den Rum einrühren. Die Creme etwas abkühlen lassen, dann die cremig geschlagene Sahne unterheben. Die Rumcreme auf das Pflaumenkompott geben und einfrieren.
Haselnussbiskuit
- 3 Eier
- 43 g Zucker (I)
- 120 g gemahlene Haselnüsse
- 45 g Mehl
- 15 g Speisestärke
- 7 g dunkler Backkakao
- 3 Eiweiß
- 60 g Zucker (II)
Die Eier mit dem Zucker (I) und den gemahlenen Haselnüssen dickschaumig aufschlagen. Mehl, Speisestärke und Backkakao vermischen. Die Eiweiße (die Eigelbe werden im Orangenmousse verarbeitet) mit dem Zucker (II) zu steifem Eischnee schlagen und gemeinsam mit der gesiebten Mehlmischung unter die Dottermasse melieren. Den Biskuit auf zwei Tortenringe mit einem Ø von 18 cm aufteilen und im vorgeheizten Backrohr bei 160 Grad Umluft ca. 20 Minuten backen.
Wer es lieber mag, kann die Masse auch auf einer Silikonmatte oder auf einem Backblech aufstreichen und danach die Kreise ausstechen oder ausschneiden. Ich muss gestehen, sie sind mir etwas du „dick“ geraten, der Einleger wurde dann insgesamt ziemlich hoch ☺. Den Biskuit gut auskühlen lassen, am besten über Nacht und dann die Oberfläche begradigen.
Den bereits vorbereiteten Einleger kurz ausformen, einen Biskuit einlegen, Pflaumenkompott mit Rumcreme auflegen, mit dem zweiten Biskuit abschließen und alles wieder einfrieren.
Orangenmousse
- 86 g Milch
- 72 g flüssige Sahne
- Schale ½ Orange
- 1 Messerspitze gemahlene Vanille
- 3 Eigelb
- 65 g Zucker
- 60 g frisch gepresster Orangensaft
- 3 3/4 Blätter Gelatine
- 180 g Schlagsahne
Zubereitung
Die Gelatine in eiskaltem Wasser einweichen. Milch , Sahne, Vanille und Orangenschale etwas erwärmen. Dann vom Herd nehmen und 10 Minuten ziehen lassen. Währenddessen das Eigelb mit dem Zucker in einer Schüssel verrühren. Die Orangenschale aus der aromatisierten Sahnemilch entfernen und diese zum Kochen bringen. Die heiße Flüssigkeit in die Eimasse rühren und alles wieder zurück in den Topf geben. Auf mittlerer Hitze unter ständigem Rühren auf 83 Grad erhitzen. Dann den Topf vom Herd nehmen, die gut ausgedrückte Gelatine darin auflösen und den Orangensaft unterrühren. Die Creme auf 30 Grad abkühlen lassen. Dann die cremig geschlagene Sahne vorsichtig unterheben.
Das Orangenmousse in die Silikonform geben und am Rand hochstreichen. Das Innenteil ausformen und mittig einlegen. Sanft eindrücken. Wie schon kurz erwähnt, ist mir der Einleger aufgrund der Biskuite etwas zu hoch geraten und stand ordentlich über den Rand der Silikonform heraus. Es ist ein optischer Makel, tut dem Geschmack aber keinen Abbruch. Die Form über Nacht einfrieren.
Mirrorglaze
- 6,7 g Pulvergelatine
- 40 g Wasser
- 100 g Glukosesirup
- 100 g Zucker
- 50 g Wasser
- 100 g weiße Kuvertüre fein gehackt oder Callets
- 67 g gezuckerte Kondensmilch (z. B. von Nestle)
- Lebensmittelgelfarbe weinrot und braun
Die Pulvergelatine im 40 g kalten Wasser quellen lassen. Den Glukosesirup mit dem Zucker und 50 g Wasser in einem Topf auf 103° aufkochen lassen. Den Topf vom Herd nehmen und die gesüsste Kondensmilch unterrühren. Dann die gequollene Gelatine darin auflösen. Die Kuvertüre in eine hohe Rührschüssel geben und die Masse darüber geben, kurz stehen lassen und anschließend mit einem Stabmixer emulgieren. Bevor emulgiert wird, kommt noch die Lebensmittelfarbe dazu. Darauf achten, dass der Stabmixer immer unter der Oberfläche gehalten wird, damit keine Luftblasen entstehen. Solange mixen, bis eine schön sämige Glasur entstanden ist. Direkt auf die Oberfläche eine Klarsichtfolie geben und über Nacht in den Kühlschrank stellen.
Fertigstellung
- 220 g dunkle Kuvertüre
- 2,2 g Mycryo® Kakaobutterpulver
- Velvetspray dunkle Schokolade
Die Kuvertüre temperieren. Eine Tortenrandfolie mit einer Höhe von 7 cm und einer Länge von 50 cm vorbereiten. Meine hatte 10 cm, ich habe sie entsprechend gekürzt, der schmale Streifen kann ein andermal verwendet werden. Mit einem Teil der Kuvertüre zwei Halbkugeln der Silikonform ausstreichen, die restliche Kuvertüre auf die Tortenrandfolie streichen. Die Silikonform kühl lagern. Sobald die Schokolade auf der Folie anzieht, diagonal durchschneiden, anschließend um einen Tortenring (18 cm oder 20 cm Ø) legen. Mit Klebeband fixieren und aber nach kühl lagern und auskristallisieren lassen. Wer möchte, kann noch ein wenig Schokolade auf Folie aufstreichen und Sterne o.ä. ausstechen. Die genaue Anleitung für die Herstellung von Schokoladeringen findet ihr in diesem Beitrag.
Die Mirrorglaze in der Mikrowelle oder über dem Wasserbad auf ca. 40 Grad erwärmen, wiederum mit Klarsichtfolie auf der Oberfläche abdecken und auf die Verwendungstemperatur von ca. 32 bis 34 Grad abkühlen lassen. Nochmals vorsichtig durchrühren.
Eine kleine umgedrehte Schüssel auf ein Blech o.ä. mit Rand stellen, die Torte ausformen und darauf platzieren. Nochmals mit der Hand über die Torte streifen, dann die Torte glasieren. Die Glasur wird auf der gefrorenen Torte sofort fest, die ablaufenden Ränder mit einem Messer abschneiden oder nach innen abstreifen. Vorsichtig auf eine Tortenplatte heben. Die restliche Glasur aufnehmen und in eine gut zu verschließende Plastikdose geben. Sie hält sich im Kühlschrank für weitere Projekte ca. 14 Tage, kann aber auch eingefroren werden.
Die Tortenringe vorsichtig von der Folie lösen und um die Torte legen. Natürlich ist mir ein Ring an der dünnen Stelle gebrochen und ich musste etwas tricksen. Die zwei Halbkugeln ebenfalls vorsichtig aus der Form lösen. Auf einem Topfboden, er zuvor etwas erwärmt wurde, mit dem Rand einer Hälfte kurz darüber streifen und die zweite Halbkugel auflegen. Zusammenhalten, bis die erwärmte Kuvertüre wieder fest wird und eine Kugel entstanden ist. Ich hatte mir vorsichtshalber gleich drei Kugeln vorbereitet und natürlich sind zwei zerbrochen. Eine konnte ich retten . Diese für ca. 15 Minuten in den Tiefkühler stellen. Dann wird es etwas tricky. Ich hatte mir den Velvetspray erwärmt und wollte die Kugel damit einsprühen. Was sich als gar nicht einfach herausstellte. Sie ist so leicht und der Velvetspray pustet sie förmlich davon. Aus weiter Ferne und ganz vorsichtig hat es dann geklappt (zwei, drei Mal müsst ihr sie eventuell vorsichtig drehen). Gerne nehme ich eure Tipps entgegen, wenn ihr eine professionellere und gelingsichere Methode wisst ☺. Aufspießen wäre gut gewesen, das traute ich mich aber dann doch nicht ☺.
Die Kugel vorsichtig auf die Torte setzen, mit einem Schokoladestern und ein wenig Blattgold verzieren.
Ich wünsche euch noch eine besondere Zeit bis Weihnachten.
Eure Gertrud
Liebe Gertrud,
das ist ja wirklich sehr schade, dass dir zwei Torten nicht so gelungen sind wie du es dir vorgestellt hast….wirklich schade- auch für uns.
Aber um so mehr ist dir wohl diese wunderschöne Torte gelungen 👍 Rum und Pflaumen passen hervorragend zusammen, mit Orange und Haselnüssen ist man tatsächlich geschmacklich sofort in der (Vor-)Weihnachtszeit .
Ich finde die Deko ebenfalls wunderschön😍: die Farben, ach, die gesamte Optik. Woher hast du diese hübschen Stern Ausstecher her? Weiss du das noch?
Und welchen Tortenring hast du hier für den hohen Schokoladenrand benutzt?
Über einen Tipp würde ich mich sehr freuen 🤗
Danke, dass du dieses Rezept mit uns teilst.
Viele liebe Grüße,
Alessandra
…..und noch einen schönen dritten Advent ⭐️
Liebe Alessandra,
inzwischen habe ich es überwunden :-). Aber im Moment ist es immer sehr ärgerlich. Aber es freut mich, dass dir diese Torte so gut gefällt.
Ich nehme immer meine Backformen – diese eloxierten mit Boden und Rand in einem – die haben teilweise einen hohen Rand. Die gehen super.
Der Stern ist leider kein Ausstecher, sondern ein Stencil. Hier wird die Schokolade darüber gestrichen und die Folie dann vorsichtig angehoben. Ich habe sie im letzten Jahr im Internet bestellt. Wo ? Ich weiß es nicht mehr genau, tut mir leid.
Ich wünsche dir ebenfalls noch eine schöne und besinnliche Zeit.
Liebe Grüße
Gertrud
…..oh, also man kann einen Tortenring nehmen, egal wie hoch und dann einfach nur eine höhere Tortenrandfolie?
Liebe Gertrud,
vielen lieben Dank für deine Nachricht 🤗
Beste Grüße,
Alessandra