Erdbeer | Rhabarber | Torte „Vanilia“

Vor ziemlich genau drei Monaten habe ich meinen letzten Beitrag mit euch geteilt. Und ziemlich genau drei Monate dauerten unsere Renovierungsarbeiten an meinem Elternhaus. Es war eine schöne und anstrengende Zeit, in der mein Backofen tatsächlich bis auf den Muttertag kalt blieb. 

Nun hatte ich mich sehr gefreut, wieder meinem gewohnten Hobby nachzugehen, aber kaum gestartet, passierte am Feiertag das nächste Unglück und mein Arm ist bis zu den Schultern im Gips gelandet. Die Torte war zwar schon gemacht, doch noch keine Zeile geschrieben. Was für ein Pech ist das jetzt wieder ☹.

Ich habe nun teilweise die Diktierfunktion am Laptop verwendet, und teilweise mit nur fünf Fingern getippt. Das es hat zwar etwas länger gedauert, aber das spielt im Moment ja auch keine Rolle. Was soll man sonst machen mit dem Arm vollständig im Gips .

Doch nochmals kurz zurück zu den vergangenen Wochen und Monaten. Mein Elternhaus stand seit Anfang des Jahres leer, da Papa sich nicht mehr alleine versorgen konnte. So erhielt meine jüngste Tochter die Möglichkeit, darin zu wohnen. Die Zeit hatte natürlich Spuren hinterlassen und wir haben uns mit viel Elan daran gemacht, es heimelig zu gestalten. Aber wer kennt das nicht: altes Haus, viele und immer mehr Baustellen, auch wenn es laufend saniert wurde. Und die Zeit, die wir dachten zu gebrauchen, reichte hinten und vorne nicht aus.

Dennoch machte es mir sehr viel Spaß. Pinsel wurden geschwungen, Teppiche entfernt und neue Böden verlegt, Küche und Bäder auf Vordermann gebracht, Fliesen gestrichen und viele m³ Material entsorgt. Einen Personal Trainer brauchten wir in dieser Zeit keinen mehr ☺. Am vergangenen Wochenende war nun der große Tag gekommen, Sophia konnte einziehen und wir sind mega stolz darauf, was wir gemacht haben.

Im Garten meines Elternhauses gibt es zwar keine Erdbeeren mehr, jedoch noch Rhabarber. Als Kind konnte ich Mama´s Rhabarberkompott ja gar nichts abgewinnen, aber er brachte mich auf die Idee für diese klassische, frühlingshafte Erdbeer-Rhabarber-Torte. Ihr verzeiht mir bitte heute lange Ausführungen zu den einzelnen Schichten, das Schreiben ist schon etwas mühsam mit nur der einen Hand. Ich fasse mich kurz zusammen: Die Torte bezaubert alleine durch ihre bekannten Aromen und begeistert nicht nur Erdbeerliebhaber.

Torte: 6 bis 8 Personen 18 cm Ø
Zubehör: Silikomart „Tortflex“ 16 cm Ø, Silikonform Pavoni rund 18 cm Ø

  • 60 g Milch
  • 1 Eigelb
  • 15 g Zucker
  • 1 Blatt (1,7 g) Gelatine
  • 55 g Schlagsahne
  • 25 g Mascarpone
  • Mark einer halben Vanilleschote

Die Gelatine einweichen. Milch, Eigelb und Zucker samt Vanillemark in einen Topf geben und unter stetigem Rühren auf 84 Grad erhitzen. Dann vom Herd ziehen und die gut ausgedrückte Gelatine einrühren. Die Sahne mit der Mascarpone cremig schlagen und unterziehen. Die Creme in die Tortaflexform geben und einfrieren.

  • 100 g Erdbeeren
  • 100 g Erdbeerpüree (z.B. von Ponthier oder selbstgemacht)
  • 50 g Rhabarberpüree (z.B. von Ponthier)
  • 20 g Zucker
  • 2 g Pektin NH
  • 2 Blätter Gelatine

Die Erdbeeren waschen und in kleine Stücke schneiden. Zusammen mit dem Erdbeer- und dem Rhabarberpüree in einen kleinen Topf geben. Das Pektin mit dem Zucker vermischen und die Gelatine in eiskaltem Wasser einweichen. Die Erdbeeren erhitzen, bei circa 40 Grad den Zucker beigeben und aufkochen lassen. Ca. eine Minute leicht köcheln lassen. Den Topf vom Herd nehmen und die gut ausgedrückte Gelatine darin auflösen. Ich habe dann alles mit dem Stabmixer grob püriert. Das Erdbeerkompott auf das Vanillemousse geben und wieder einfrieren.

Die Pulvergelatine im Wasser quellen lassen. Die beiden Pürees in einen Topf geben. Die Maisstärke zum Zitronensaft geben und gut verrühren, dann zu den Fruchtpürees geben, gut unterrühren und die Masse bei mittlerer Hitze und ständigem Rühren zum Kochen bringen. Den Topf kurz vom Herd nehmen und die Gelatine darin auflösen. Anschließend die klein gewürfelte Butter dazugeben und gut verrühren. Das Curd  auf das Erdbeer-Rhabarber-Kompott geben und wieder in den Tiefkühler stellen.

  • 25 g geriebene, blanchierte Mandeln
  • 20 g Zucker (I)
  • 1 Ei
  • 1 Eigelb
  • 2 Eiweiß
  • 22 g Zucker (II)
  • 35 g Mehl

Mandeln, Zucker (I), Ei und Eigelb in der Küchenmaschine dick schaumig aufschlagen. Die Eiweiße mit Zucker (II) zu steifem Eischnee schlagen und gemeinsam mit dem gesiebten Mehl vorsichtig untermelieren. Die Biskuitmasse in eine Springform (18 cm Ø) geben, glatt streichen und im vorgeheizten Backrohr bei 160 Grad ca. 20 Minuten backen. Nach dem Abkühlen die Oberfläche etwas begradigen und vom Rand ca. 1 bis 2 mm wegnehmen.

Bis zur Verwendung in Klarsichtfolie einwickeln und gut kühlen.

Die Gelatine in eiskaltem Wasser einweichen. Die beiden Kuvertüren schmelzen und bereitstellen. Sahne und Erdbeerpüree mit den Eigelben und dem Zucker zusammen in einem kleinen Topf vorsichtig erwärmen. Unter stetigem Rühren auf ca. 83 Grad erhitzen. Vom Herd ziehen und die gut ausgedrückte Gelatine unterrühren. Anschließend die Erdbeercreme in die geschmolzene Kuvertüre einrühren. Auf ca. 35 Grad abkühlen lassen. Dann die Sahne halbsteif schlagen und sorgfältig unterheben.

Das Erdbeermousse in die Silikonform geben und am Rand hoch streichen. Die Tortaflexform ausformen und mittig einlegen. Sanft eindrücken, mit leicht drehenden Bewegungen nach unten schieben, so tief, dass der Mandelbiskuit noch eingelegt werden kann. Den Rand glatt streichen, die Form mit Klarsichtfolie abdecken und über Nacht einfrieren. Mindestens jedoch für 4 Stunden.

  • 100 g Glukosesirup
  • 100 g Zucker
  • 50 g Wasser (I)
  • 6,7 g Pulvergelatine
  • 40 g Wasser (II)
  • 100 g weiße Kuvertüre gehackt oder Callets
  • 67 g gesüsste Kondensmilch (z. B. von Nestle)
  • Lebensmittelgelfarbe rosa

Die Pulvergelatine im kalten Wasser (II) quellen lassen. Den Glukosesirup mit dem Zucker und dem Wasser (I) in einem Topf auf 103° aufkochen lassen. Den Topf vom Herd nehmen und die gesüsste Kondensmilch unterrühren. Dann die Gelatine darin auflösen. Die Kuvertüre in eine hohe Rührschüssel geben und die Masse darüber geben, kurz stehen lassen. Dann ein wenig der rosa Lebensmittelfarbe zugeben (ich habe noch etwas der Farbe „Icing“ dazu gegeben) und mit einem Stabmixer emulgieren. Darauf achten, dass der Stabmixer immer unter der Oberfläche gehalten wird, damit keine Luftblasen entstehen. Solange rühren, bis eine schön sämige Glasur entstanden ist. Direkt auf die Oberfläche eine Klarsichtfolie legen und über Nacht in den Kühlschrank stellen.

  • 50 g Sahne
  • 16 g weisse Kuvertüre oder Callets
  • 50 g kalte Sahne
  • 1/2 Blatt Gelatine
  • Mark einer halben Vanilleschote

Die Gelatine in eiskaltem Wasser einweichen. 50 g Sahne mit dem Vanillemark in einem Topf erhitzen und heiß über die Kuvertüre geben, kurz stehen lassen, dann gut verrühren. Nun die kalte Sahne langsam einfließen lassen und mit dem Stabmixer emulgieren. Mit Klarsichtfolie direkt an der Oberfläche abdecken und über Nacht in den Kühlschrank stellen.

Die Schokolade temperieren und einen Ring wie hier beschrieben herstellen. Zusätzlich einen weiteren, schmäleren Ring mit ca. 1,5 cm Breite herstellen.

Die Mirrorglaze in der Mikrowelle oder über dem Wasserbad auf ca. 40 Grad erwärmen, nochmals mit Klarsichtfolie auf der Oberfläche abdecken und auf die Verwendungstemperatur von ca. 32 bis 34 Grad abkühlen lassen. Vor dem Glasieren noch einmal vorsichtig durchrühren.

Eine kleine umgedrehte Schüssel auf ein Blech o.ä. mit Rand stellen, die Torte ausformen und darauf platzieren. Mit der Hand über die Torte streifen, um eventuellen Reif abzustreifen, dann die Torte glasieren. Die Glasur wird auf der gefrorenen Torte sofort fest, die ablaufenden Ränder mit einem Messer abschneiden oder nach innen abstreifen. Vorsichtig auf eine Tortenplatte heben. Die restliche Glasur aufnehmen und in eine gut zu verschließende Plastikdose geben. Sie hält sich im Kühlschrank für weitere Projekte ca. 14 Tage, kann aber auch eingefroren werden.

Die Schokoladeringe vorsichtig von der Folie lösen und um die Torte legen. Die Ganache Monteé mit dem Mixer aufschlagen und mit einer runden Tülle eine Art Rosette in die Mitte der Torte dressieren. Mit frischen Erdbeeren und etwas Schale der Rhabarberstangen verzieren.

Bitte drückt mir alle sehr die Daumen, dass mein ausgekugelter Ellenbogen nach einer Woche Stabilisierung keine Probleme mehr macht und ich nur noch einen Gips für die Unterarmfraktur bekomme. Das wäre schon so eine Erleichterung.

Habt eine schöne und glückliche Zeit,
eure Gertrud

2 Comments

  1. Helga Pögner

    Hallo, liebe Gertrud, endlich wieder ein Lebenszeichen von dir, jede Woche habe ich auf deinen Blog geschaut, ob du nicht wieder eine neue Kreation ins Internet gestellt hast. Nun ist es wieder so weit und ich freue mich mir Ideen von dir holen zu können und dann auch versuchen sie umzusetzen. Aber du Pechvogel!! Mit wieviel Mühe du diesen neuen Beitrag gestaltet hast, bewundernswert!! Ich wünsche dir baldige Besserung und vor allem viel Geduld, die brauchst du leider. Ich spreche aus Erfahrung. Aber es wird alles wieder gut!!
    Viele liebe Grüße aus NÖ, aus dem Dirndltal
    Helga

    • Liebe Helga,

      das ist ja lieb – vielen Dank. Das schmeichelt mir sehr. Das Schreiben geht schon deutlich besser, worüber ich mich aber auch sehr freue.
      Ich hoffe, ich werde in der nächsten Zeit wieder mehr präsent sein. Dank so netter Worte fällt es ja wirklich nicht schwer.
      Liebe Grüße aus Vorarlberg.
      Gertrud

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