Passionsfrucht mit Kokosnuss & Verbene | Torte

Mit dieser Torte beame ich mich nochmals zurück in den Sommer. Der Grund dafür sind diese vielen kleinen, absolut niedlichen Kokosnüsse, die sich auf der Torte tummeln.

Dieses Bild hat ein leeres Alt-Attribut. Der Dateiname ist 2023-11-12-15.32.04-1-884x1024.jpg

Wie ich schon im letzten Beitrag erwähnt habe, bin ich stolze Besitzerin des Buches „Torten Manufaktur“ von Johanna Behrends und Christian Hümbs und von einigen Kreationen ziemlich begeistert *). Vor allem jedoch von den darin angewandten Dekorationen – wie eben auch diese zauberhaften kleinen Kokosnüsse.

Die Anleitung dazu habe ich mir gleich einmal angesehen – und sofort wieder verworfen. Viel zu kompliziert, viel zu aufwändig und vermutlich gelingen sie mir gar nicht. Also mal hinten an stellen und ruhen lassen.

Es hat mich aber dann doch immer wieder gejuckt, das Buch lag ja auch immer in Sichtweite irgendwo in der Küche herum. Da die Torte auch das Buchcover ziert, entkam ich diesen kleinen Dingern einfach nicht. Ich musste es probieren. Aus reiner Bequemlichkeit habe ich mir aber überlegt, ob und wie ich die Herstellung vereinfachen könnte. Ich dachte mir, eine Alternative wäre vielleicht, Pralinenhohlkörper zu verwenden. So könnte ich mir die Herstellung vieler kleiner Halbkugeln ersparen, die zu ganzen Kugeln zusammen „geklebt“ werden müssen. Ich wollte es so versuchen. Man könnte das Sprichwort etwas abändern und an dieser Stelle sagen: Faulheit macht erfinderisch ☺. Wie genau ich es gemacht habe, erkläre ich euch weiter unten in der Anleitung.

Bei der Zusammenstellung des Rezeptes für die Torte habe ich mich am Rezept im Buch orientiert, aber teilweise durch meine Eigenen ersetzt. Kokosnuss und Passionsfrüchte – diese Kombination ist einfach immer etwas ganz Feines und die Beiden harmonieren hervorragend. Als kleine Besonderheit wird der Biskuitteig und die Kokoscreme mit getrockneten Verbenenblättern verfeinert.

Torte: 20 cm Ø, 1500 ml
Zutaten: 2 Stück Silikomart „Tortaflex“ 16 cm Ø, Silikonform „Dot“, Drahtbürste

*) Werbung unbezahlt

Passionsfruchtcremeux (für zwei Tortaflexformen)

  • 80 g Passionsfruchtpüree
  • 40 g Mangopüree
  • 1 ganzes Ei
  • 2 Eigelb
  • 45 g Zucker (ggf. etwas mehr nach Geschmack, da die Passionsfrüchte doch sehr „sauer“ sind)
  • 1 1/4 Blätter Gelatine
  • 72 g Butter

Die Gelatine einweichen. Die beiden Fruchtpürees in einem kleinen Kochtopf vermengen und mit den restlichen Zutaten – außer der Butter – unter ständigem Rühren bei geringer Hitze auf 83° erhitzen. Den Topf vom Herd nehmen und durch ein Sieb streichen. Eventuell ausgeflocktes Eiweiß kann so von der Creme getrennt werden. Die Gelatine darin auflösen. Die Masse auf ca. 40° abkühlen lassen, dann mit einem Stabmixer die klein gewürfelte Butter unterheben. Das Cremeux auf die beiden Tortaflexformen aufteilen und einfrieren.

Kokosmousse

  • 73 g Kokosmilch
  • 16 g feiner Backzucker oder Staubzucker
  • 1 1/4 Blätter Gelatine (altern. 2 g Pulvergelatine)
  • 78 g Sahne
  • 1 TL getrocknete Verbenenblätter

Die Gelatine in eiskaltem Wasser einweichen. Die Kokosmilch mit dem Zucker und dem Gewürz in einem Topf zum Kochen bringen. Vom Herd nehmen und die gut ausgedrückte Gelatine in der Kokoszubereitung auflösen. Auf 35 Grad abkühlen lassen. Dann die Sahne cremig schlagen und unterziehen. Damit sich das Aroma verstärkt, kann die heiße Kokosmilch auch für eine halbe Stunde zugedeckt werden. Dann nochmals erwärmen und ggf. die Menge wieder auf 73 g auffüllen.

Eine der beiden Tortaflexformen mit dem Passionsfruchtcremeux aus dem Tiefkühler holen. Das Kokosmousse darauf geben, glatt „rütteln“ und wieder einfrieren. In ca. einer halben Stunde, wenn die Creme etwas anzieht bzw. schon leicht fest geworden ist, kann die zweite Cremeuxscheibe ausgeformt werden und auf das Kokosmousse legen. Ihr müsst also kurz ein Auge darauf haben.

Kokosbiskuit

  • 2 Eigelb
  • 25 g Zucker (I)
  • 2 Eiweiß
  • 35 g Zucker (II)
  • 50 g Mehl
  • 25 g geschälte und geriebene Mandeln
  • 10 g neutrales Öl
  • 1 Teel. getrocknete Verbene
  • ca. 2 Eßl. Kokosflocken

Das Backrohr auf 170° Umluft vorheizen. Die Eigelbe mit dem Zucker (I) dick schaumig aufrühren. Eiweiß und Zucker (II) zu steifem Eischnee schlagen, gemeinsam mit den Mandeln, Kokosflocken, gesiebten Mehl und Gewürz unter die Eigelbmasse melieren. Den Biskuit in eine Springform mit 18 cm Ø geben, glatt streichen und im vorgeheizten Backrohr ca. 20 bis 25 Minuten goldgelb backen.

Den Biskuit zur Gänze auskühlen lassen. Die Oberfläche begradigen, vom Rand mit einem scharfen Messer rundum etwas wegnehmen, damit der Biskuit einen Ø von ebenfalls 16 cm erhält. Anschließend den Biskuit ebenfalls in die Tortaflexform (auf das Passionsfruchtcremeux) legen und weiter im Gefrierfach belassen.

Passionsfruchtmousse (Rezept: Maren Lubbe)

  • 100 g Milch
  • 100 g Sahne
  • 3 Eigelbe
  • 75 g Zucker
  • 5 Blätter Gelatine
  • 105 g Maracujapüree
  • 253 g Sahne

Die Gelatine in eiskaltem Wasser einweichen. Milch und Sahne in einem Topf erhitzen. In einer separaten Schüssel die Eigelbe mit dem Zucker verquirlen. Die heiße Sahnemilch unter Rühren zur Eigelbmischung geben. In den Topf zurück gießen und bei mittlerer Hitze und unter ständigem Rühren auf 83° erhitzen. Den Topf vom Herd nehmen und die gut ausgedrückte Gelatine in der Creme auflösen. Durch ein Sieb gießen und dann das Maracujapüree einrühren. Die Creme muss nun auf 25 bis 30 Grad abkühlen. Während der Abkühlzeit immer wieder umrühren, damit die Creme nicht beginnt, am Rand zu gelieren. Dann die Sahne halbsteif schlagen und unter die Maracujacreme ziehen.

Zubereitung und Fertigstellung

Das Passionsfruchtmousse in die Silikonform geben und am Rand sauber hochstreichen, damit der Rand mit Mousse sauber ausgefüllt wird. Anschließend die Tortaflexform ausformen und mittig in das Mousse legen. Sanft eindrücken, bis die Biskuitunterseite auf gleicher Höhe der Silikonform ist. Mit Klarsichtfolie abdecken und nochmals über eine Nacht einfrieren.
Nun könnt ihr euch an die Zubereitung der Kokosnüsse wagen. Selbstverständlich können diese auch bereits im Voraus erstellt und bis zur Verwendung kühl gelagert werden.

Kokosnüsse aus Schokolade

Ich habe 32 Stück hergestellt, damit ich die Pralinenform bei der Herstellung verwenden kann und jedes Kokosnüsschen sein Plätzchen findet.

Die weiße Kuvertüre temperieren und in einen Einwegspritzbeutel geben. Nun wird es etwas knifflig, denn die Hohlkörper müssen an der Innenseite eine weiße Schokoschicht erhalten. Ich habe die Hohlkörper in die Pralinenform gelegt und mit der weißen Kuvertüre ausgefüllt. Immer nur ein paar Stück. Anschließend umgedreht und die überschüssige weiße Kuvertüre auslaufen lassen. Vielleicht müsst ihr die Praline etwas hin und her drehen, damit die Innenseiten schön mit der weißen Schokolade bedeckt sind. Da das alles ja seine Zeit braucht, muss die weiße Kuvertüre immer wieder in der Mikrowelle erwärmt werden. Unbedingt muss jedoch darauf geachtet werden, dass die Temperatur 28 bis 29° nicht übersteigt. Ansonsten muss die Schokolade neu temperiert werden. Die Schokoladekörper über Nacht auskristallisieren lassen.

Am nächsten Tag kann mit einem scharfen Messer oder einem Cutter-Messer eine gebrochene Schale nachgearbeitet werden, mit einer heißen Backnadel Löcher in die Kokosnüsse „gebohrt“ werden und vor allem die charakteristischen Rillen herstellt werden. Dafür nehmt ihr eine kleine „Kokosnuss“ und reibt mit der Drahtbürste von oben nach unten in die Schokolade. Mit einem Backpinsel die feinen „Schokoladebrösel“ entfernen.

Da ich Milchkuvertüre-Hohlkörper verwendet habe, war ich mit dem Ergebnis unzufrieden. Die Kokosnüsse waren am Ende viel zu hell. Nein, das erkannte man nur schwer als Kokosnüsse. Es wäre schade gewesen um die Arbeit und die Torte und – hier macht nun wirklich Not erfinderisch. Ich habe daher alle Kokosnüsschen noch mit einer braunen Puderfarbe eingepinselt. Jetzt konnten sie sich sehen lassen ☺.

Den Velvetspray nach Anleitung erwärmen. Die Torte ausformen und – am besten macht ihr das draußen – mit dem Velvetspray besprühen. Die Kokosnüsse darauf platzieren wie es euch gefällt und mit noch etwas Blattgold verzieren.

Ich glaube, meine Bloggerfreundin Maren Lubbe ist vielen von euch bekannt. Sie ist für mich eine ganz besondere Powerfrau. Neben der Veröffentlichung von wundervollen Rezepten in wöchentlichen Abständen, kommen nun Reels und Videos auf Instagram und Facebook dazu – ich mag mir diese Arbeit gar nicht vorstellen müssen. Bin aber natürlich von Herzen dankbar dafür. Daneben wurde ihr eine ganz besondere Aufgabe zuteil, sie wurde auch heuer wieder in die Jury für den Deutschen Kochbuchpreis berufen. Eines der Bücher, die es in die Auswahl geschafft haben und Maren bewerten durfte, ist jenes von Johanna Behrends und Christian Hümbs ☺. Ich bin schon gespannt auf den Sieger.

Ich wünsche euch eine schöne Vorweihnachtszeit – ich werde mich nun auch darauf einstimmen.

Eure Gertrud

One Comment

  1. Liebe Gertrud,
    Ich bin restlos verliebt in deine Torte! Aber das weißt du ja bereits 😀 . Ich muss es trotzdem auch hier noch einmal betonen. Und die Idee, Pralinenhohlkörper für die kleinen Kokosnüsse zu verwenden, finde ich absolut genial. Darauf wäre ich nie gekommen!

    Ich wünsche dir einen gemütlichen ersten Advent.
    Liebe Grüße Maren

Kommentar schreiben

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert.

*