Cappucino | Fingers

Manche Dinge – oder in diesem Fall sind es Törtchen – bekommen einen Namen und keiner weiß eigentlich warum. Kennt ihr das auch? Wie die Kinder noch klein waren, habe ich oft etwas größere Ischler Kekse gemacht, statt der immer gleichen Muffins ☺. Von meiner Schwester erhielt ich einmal ein etwas anderes Rezept – unglaublich lecker, weil es statt der Butter auch etwas Butterschmalz enthielt. Bei einem Ausflug hat meine Nichte sich jedenfalls die ganze Box geschnappt und mehr oder weniger alle weggeputzt. Seitdem sind sie nach ihr benannt ☺.

Dieses Bild hat ein leeres Alt-Attribut. Der Dateiname ist IMG_20201224_162733-768x1024.jpg

Diese Kaffeetörtchen sind nicht minder lecker wie die Ischlerkekse mit Butterschmalz, ich würde sagen, sogar noch um einiges leckerer. Ich habe sie schon sehr, sehr oft gemacht und statt sie Kaffee|Schokolade|Törtchen oder ähnlich zu nennen, nannten wir sie einfach Cappucino Fingers. Es spricht sich irgendwie flüssiger aus – obwohl man ja eigentlich bei seiner Muttersprache bleiben sollte, ich weiß.

Wie auch immer wir sie nennen wollen, diese Törtchen gab es bei uns heuer zu Weihnachten als Dessert. Meine Suche nach einem Dessert ging erstmals in eine ganz andere Richtung. Aber da fiel mir plötzlich ein, wie sehr eigentlich immer alle diese Törtchen liebten. Außerdem haben sie den Vorteil, dass sie wunderbar vorzubereiten sind. Da stand der Entschluss dann schnell fest. Dass diese Kaffee-Schokolade-Törtchen wirklich sehr gut ankommen, beweist auch meine Tochter. Sie hat in ihren bisherigen 27 Jahren noch keinen einzigen Schluck Kaffee getrunken – für mich absolut nicht zu verstehen ☺ – aber diese Törtchen liebt sie heiß. Das Rezept für das Kaffeemousse und auch für die Schokoladecreme im Inneren kommt von der lieben Maren. Wer ihren Blog kennt, der weiß, was für grandiose Sachen sie laufend kreiert. Ich habe – im Besonderen bei diesen Kaffeetörtchen – auch schon ein anderes Mousse zubereitet, komme aber immer wieder auf ihres zurück. Weil es das Beste ist !!

Nun aber wieder zurück zu meinen Cappucino Fingers ☺. Was ist das Besondere an ihnen? Sie sind einerseits unglaublich cremig und schokoladig, der Kaffeegeschmack ist nur dezent vorhanden, aber das Beste ist das Knacken der Schokoladenussglasur bei jedem Bissen. Dieser Glasur habe ich übrigens auch einen Namen gegeben ☺. Rocherglasur – ist doch auch viel einfacher. Und hier glaube ich, weiß jeder, woher der Name kommt ☺.

Törtchen: 10 Stück
Zubehör: eckiger Backrahmen o.ä., Silikomart Fashion Éclair , St. Honorétülle

Schokoladecreme (Tag 1)

  • 75 g flüssige Sahne
  • 112 g Zartbitterkuvertüre gehackt oder Callets
  • 150 g Sahne cremig geschlagen

Einen eckigen Backrahmen so einstellen, dass er ca. die Breite von 12 cm hat und ihn mit Klarsichtfolie bespannen. Die Folie bildet dann den Boden. Von der Schokocreme müssen am Ende dünne Streifen geschnitten werden, welche für diese Form passend sind. Ich habe einen Backrahmen von 14 cm x 14 cm, der eignet sich dafür gut. Natürlich können die Törtchen auch in jeder anderen Form gemacht werden.
Die Kuvertüre in der Mikrowelle oder über dem Wasserbad schmelzen. Die Sahne in einem Kochtopf erhitzen und anschließend vorsichtig unter die geschmolzene Kuvertüre rühren. Etwas abkühlen lassen, dann die cremig geschlagene Sahne unterheben und in die vorbereitete Form geben. Über Nacht in den Tiefkühler stellen.

Schokoladebiskuit (Tag 1)

  • 35 g geriebene Mandeln
  • 35 g Zucker
  • 1 Ei
  • 2 Eiweiß
  • 22 g Zucker
  • 30 g Mehl
  • 10 g Backkakao
  • 10 g Butter

Die Mandeln, den Zucker und das Ei in der Rührmaschine dick schaumig rühren. Die Butter in einem Topf schmelzen. Den Kakao mit dem Mehl vermischen. Wenn die Masse aufgeschlagen ist, das Eiweiß mit dem Zucker zu steifem Schnee schlagen. Gemeinsam mit dem gesiebten Mehl vorsichtig untermelieren. Einen Esslöffel davon mit der Butter verrühren, bis die Masse gebunden ist. Dann ebenfalls noch unter die Masse rühren. Die Biskuitmasse nun ca. 1 cm dick auf eine Backmatte oder ein Blech streichen und ca. 15 min backen. Die Masse auch hier so aufstreichen, dass bei der Zubereitung der Törtchen 10 Streifen von 12 cm Länge und ca. 2 cm Breite ausgeschnitten werden können. Der Silikonform liegt ein Cutter bei, damit können die Streifen ganz passend ausgestochen werden.
Den Biskuitteig über Nacht auskühlen lassen.

Kaffeemousse (Tag 2) v. Maren Lubbe

  • 97 g Vollmilch
  • 1 El. löslicher Kaffee – wer den Kaffeegeschmack intensiver möchte, kann mehr verwenden
  • 2 Eigelb
  • 20 g Zucker
  • 90 g weiße Kuvertüre, gehackt
  • 1 El. brauner Rum
  • 2 Blätter Gelatine
  • 250 g Schlagsahne

Die Milch mit dem Kaffee in einem Kochtopf erhitzen. Die Gelatine in eiskaltem Wasser einweichen. Den Zucker mit den Eigelben in einer hohen Rührschüssel verrühren, nicht aufschlagen. Die Kuvertüre in der Mikrowelle schmelzen. Die Kaffeemilch über das Eigelb geben und verrühren. Alles wieder zurück in den Topf geben und unter ständigem Rühren bei mittlerer Hitze auf ca. 82 ° erwärmen. Sobald die Temperatur erreicht ist, die Gelatine ausdrücken und darin auflösen. Die Masse in drei Teilen unter die Kuvertüre rühren. Vorsichtig den Rum unterheben. Die Ganache auf ca. 35° abkühlen lassen, immer wieder umrühren. Die Sahne cremig schlagen und unterheben.

Kaffeeganache (Tag 2)

  • 100 g Sahne (I)
  • 10 g Glukosesirup
  • 10 g Akazienhonig
  • 92 g weiße Kuvertüre gehackt oder Callets
  • 158 g Sahne (II)

Die Sahne mit dem Glukosesirup und dem Akazienhonig ein einem Topf erhitzen. Die heiße Milch über die gehackte Kuvertüre oder die Callets geben und kurz stehen lassen. Verrühren, bis die Schokolade aufgelöst ist. Dann langsam in einem Strahl die Sahne (II) unterrühren. Mit Klarsichtfolie direkt auf der Oberfläche abdecken und über Nacht in den Kühlschrank stellen.

Schokoladenussglasur (Tag 3 oder auch vorher)

  • 200 g Zartbitterkuvertüre
  • 60 g neutrales Öl
  • 60 g gehackte Nüsse oder Mandeln

Die Kuvertüre in der Mikrowelle oder über dem Wasserbad schmelzen, anschließend langsam in einem dünnen Strahl das Öl unterrühren. Zum Schluss die gehackten Nüsse oder Mandeln unterheben. Abkühlen lassen, dabei immer wieder etwas umrühren. Verwendet wird sie bei einer Temperatur von ca. 30°.
Die Schokoladenussglasur kann entweder am Tag der Fertigstellung zubereitet werden oder aber auch davor. In einer Plastikdose hält sich die Glasur sehr lange.

Zubereitung und Fertigstellung

Mit dem der Silikonform beiliegenden Cutter 10 Stück vom Schokoladebiskuit ausstechen. Sollte der Ausstecher kleben, einfach kurz in Wasser tauchen und dann ausstechen.
Die Schokoladecreme aus dem Tiefkühler holen und daraus ca. 1 cm breite und 12 cm lange Streifen schneiden. Hier muss nun etwas schnell gearbeitet werden, da die Schokoladecreme als dünne Streifen sehr schnell auftaut und dann nicht mehr so gut verarbeitet werden kann.
Sobald alles bereit liegt, das Kaffeemousse in die vorbereitete Silikonform geben. Da sie relativ schmal sind, geht es am Besten mit einem Dressiersack. Etwa zwei Drittel der Form füllen, am Rand noch mit einem kleinen Löffel hochstreichen, damit keine Lücken entstehen. Nun den Streifen Schokoladecreme einlegen, nochmals etwas Kaffeemousse darüber geben und mit dem Schokoladebiskuitstreifen abschließen. Sobald alle Formen gefüllt sind, für eine Nacht oder aber mind. 4 Stunden in den Tiefkühler stellen.

Am Tag der Verwendung die Schokoladenussglasur zubereiten und auf ca. 30° abkühlen lassen. Wenn ihr die Glasur schon vorher zubereitet habt, einfach in der Mikrowelle vorsichtig erwärmen. Die Glasur in eine Plastikdose geben, die genügend Platz bietet, um das Törtchen darin eintauchen zu können. Die Törtchen ausformen und jeweils eines mit zwei Zahnstochern aufspießen und in die Glasur eintauchen. Die Glasur sollte bis an den Rand der Oberfläche gehen. Die Oberfläche sollte frei bleiben, hier wird ja noch die Ganache aufdressiert.

Ich hatte vom Kekse backen noch einen Schokomürbteig. Aus diesem habe ich mit dem größeren Cutter noch passende Kekse hergestellt und die Törtchen darauf platziert. Es ist Geschmackssache – ehrlich: es geht auch ohne ☺.

Die vorbereitete Kaffeeganache nun noch vorsichtig mit dem Mixer aufschlagen. Mit dem Dressierbeutel und der St. Honorétülle auf jedes Törtchen eine Wellenlinie spritzen.
Dieses Mal hatten die Törtchen natürlich eine weihnachtliche Dekoration, die schöne Wellenlinie bietet aber Anlass für eine Menge unterschiedlicher Dekorationen.

Ja, nun sind auch die Weihnachtsfeiertage schon wieder vorbei. Pünktlich hatte es am 24. in der Nacht geschneit und uns gestern und heute wunder-schöne Wintertage in den Bergen beschert. Ganz gleich ob zu Fuß oder mit den Touren- oder Alpinschiern, solch wundervolle Tage in den verschneiten Bergen genießen zu können, tröstet über den 3. harten Lockdown etwas hinweg. Oder ihr versucht euch an meinen Cappucino Fingers – auch sie haben eine Glücksgarantie ♥♥♥.

Habt noch eine schöne Zeit bis zum Jahreswechsel.
Eure Gertrud

2 Comments

  1. Margarete Konecny

    Hallo
    Diese Eclairform kostet laut Angabe ca € 25,–/Stk.
    Wenn ich 10 Stück machen will, doch ein bißchen viel.
    Gibt es billigere Formen?
    Vielen Dank fürs Rezept und die Info

    • Liebe Margarete,
      darauf kann ich dir leider nicht antworten, möglich schon, dass es irgendwo eine günstigere Variante gibt. Ich habe auch schon billigere Silikonformen gekauft, muss aber ehrlich sagen, die Qualität unterscheidet sich dann doch sehr.
      Du kannst die Törtchen ja auch in jeder anderen Form machen. Vielleicht hast du eine geeignete.

      Liebe Grüße
      Gertrud

Kommentar schreiben

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert.

*