Kaffee | Karamell | Torte

Ich konnte natürlich wieder einmal nicht widerstehen und habe mir diese neue Silikonform bestellt. Wobei ich zu meiner eigenen Verteidigung sagen muss, es ist jetzt schon eine längere Zeit her, seit meiner letzten Bestellung ☺.

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Irgendwann muss man sich eingestehen – genug ist genug. Denn eigentlich ist es wie bei der Kleidung. Man hat unzählige Stücke im Kleiderschrank, greift aber mehr oder weniger immer auf die gleichen Teile zurück. So auch bei den Silikonformen. Man muss sich nur die Bilder anschauen und erkennt sofort meine Lieblingsform ☺.

Aber in die „Vinile“ habe ich mich sofort „verguckt“ und wie ich das beiliegende Rezept gelesen habe, war ich doppelt begeistert. Die Kombination von weißem Schokolademousse, gesalzenem Karamell und Kaffee klang so spannend und machte mich neugierig. Nachdem ich das Rezept durchgelesen hatte, dauerte es keine Minute und ich wusste, das wird meine nächste Torte, ich muss sie probieren.

Ich begann gleich mit der Zubereitung des Karamells, es gelang perfekt. Mein einziger Gedanke – und ich weiß nicht einmal, woher dieser kam – galt dem späteren Ausformen. Ob das gelingen wird? Ich behielt recht. Es blieb leider auch tiefgefroren mehr oder weniger an der Form kleben. Schwitzend und schimpfend gelang es mir dann irgendwie und ich konnte es retten. Ich habe für euch deshalb die Zubereitung umgedreht. Wenn das Karamell sich zwischen Creme und Biskuit befindet, solltet ihr keine Probleme mehr damit haben ☺.

Weil es muss nämlich mit, es ist soo etwas von lecker. Und gemeinsam mit der Kaffeecreme einfach ein Gedicht. Nach meinem Geschmack könnte man ruhig etwas mehr Salz verwenden, da war ich auch etwas zu zögerlich. Dafür hatte ich die Kaffeecreme etwas intensiver zubereitet, ich alte Kaffeetante brauche etwas mehr Kaffeearoma ☺.

Was ich noch interessant und spannend fand, waren die Pistazien in der Knusperschicht. Ich stellte mir es optisch schön vor, wenn sich zu den sanften Tönen noch Farbtupfer in Form von Pistazien gesellen. Ich mag Pistazien sehr und kann sie wirklich überall beimengen, am Ende habe ich mich dann aber doch gegen Farbtupfer und daher für Mandeln entschieden ☺.

Das weiße Schokolademousse und den Schokoladebiskuit habe ich nach meinen eigenen Rezepten hergestellt. Ach ja – ich habe natürlich auch noch gegoogelt. Es hat mich interessiert, was „Vinile“ bedeutet. Was denkt ihr? Es wird übersetzt in Vinyl oder Schallplatte. Jetzt bleibt nur die Frage: Bekam die Form ihren Namen, weil sie so aussieht wie eine Schallplatte und deren Rillen oder gab es erst den Namen und daraus entstand die Form?

Das werden wir wohl nie erfahren ☺.

Zubehör: Silikomart „Tortaflex“ 16 cm Ø, Silikomart „Vinile“

Kaffeecreme

  • 33 g Vollmilch
  • 1 gestrichener TL lösliches Kaffeepulver
  • 2 g Glukosesirup (alternativ Akazienhonig)
  • 1/2 Blatt Gelatine
  • 57 g Vollmilchschokolade oder Milchkuvertürecallets
  • 65 g Sahne

Die Gelatine in kaltem Wasser einweichen. Die Milch mit dem löslichen Kaffee und dem Glukosesirup erhitzen, bis eine Temperatur von ca. 80° erreicht ist. Die Kuvertüre ggf. etwas klein hacken und in einen hohen, schmalen Behälter geben (die Callets einfach hinein geben). Die heiße Kaffeemilch über die Schokolade gießen und mit einem Stabmixer glatt rühren. Die kalte Sahne langsam in einem Strahl dazu fließen lassen, dabei ständig weitermixen. Die Masse in die Tortaflexform geben und über Nacht einfrieren.

Gesalzenes Karamell

Den Zucker in einen kleinen Topf geben und karamellisieren lassen. Daneben die Sahne mit dem Glukosesirup und dem Salz in einem anderen Topf erhitzen. Die Gelatine in kaltem Wasser einweichen.
Wenn der Zucker karamellisiert ist, die heiße Sahne dazugeben. ACHTUNG: Es sprudelt ganz ordentlich und die Masse kann sehr hoch kommen. Den Topf lieber von der Herdplatte zurückziehen. Die Temperatur etwas niedriger stellen und das Karamell sich vollständig auflösen lassen. Anschließend auch die Gelatine darin auflösen. Die Schokolade (entweder gehackt oder die Callets) auch hier in einen hohen, schmalen Behälter geben und die Karamellsahne darüber gießen und mit einem Stabmixer glatt rühren. Die gestückelte kalte Butter ebenfalls noch abzugeben und glatt rühren. Das Karamell auf die gefrorene Kaffeecreme geben und wiederum einfrieren.

Schokoladebiskuit

  • 73 g Marzipan
  • 1 Eigelb
  • 1 ganzes Ei
  • 27 g Zucker
  • 20 g Mehl
  • 20 g Backkakao
  • 67 g Eiweiß
  • 27 g Zucker
  • 20 g Butter

Das Marzipan raspeln und mit dem Ei, dem Eigelb und dem Zucker schaumig rühren, solange, bis sich das Marzipan aufgelöst hat. Mehl und Backkakao vermischen. Die Butter in der Pfanne schmelzen und beiseite stellen. Das Eiweiß mit dem Zucker zu steifen Schnee schlagen und zusammen mit der gesiebten Mehl/Kakao-Mischung unter die Eigelbmasse melieren. Einen Esslöffel davon zur Butter geben und zu einer homogenen Masse verrühren. Dann zur restlichen Biskuitmasse geben und vorsichtig unterheben. Den Teig in eine 18 cm Springform füllen und im vorgeheizten Backrohr ca. 1/2 Stunde bei 170 ° Ober-/Unterhitze backen.
Die Dauer der Backzeit richtet sich natürlich immer etwas nach dem eigenen Backrohr. Jedes hat ja so seine „Eigenheiten“.
Am besten über Nacht auskühlen lassen und ggf. etwas begradigen und auch etwas von der Höhe wegnehmen.

Pistazien- oder Mandelknusperschicht

  • 15 g gehackte Pistazien (n. Originalrezept) – ich habe Mandeln verwendet
  • 60 g Vollmilchschokolade oder Milchkuvertürecallets
  • 7 g neutrales Öl
  • 66 g Feuilletines

Die Schokolade in der Mikrowelle oder über dem Wasserbad schmelzen, langsam das Öl unterrühren. Die gehackten Nüsse und die Feuilletines vorsichtig unterheben. Eine Backform mit einem Ø von 18 cm mit Backpapier auslegen und die Knusperschokolade darauf verteilen und sanft an- bzw. glattdrücken. Wenn die Schokolade etwas angezogen hat, aber noch weich ist, den Schokoladebiskuit auflegen und in den Kühlschrank stellen.
Sobald die Knusperschicht fest geworden ist, vom Rand des Biskuits (samt Knusperschicht) etwas wegschneiden und kopfüber in die Tortaflexform mit dem Karamell und der Kaffeecreme legen. Wieder einfrieren.
Diesen Schritt müsst ihr nicht zwingend machen. Ihr könnt auch erst die Füllung einlegen und dann den Tortenboden.

Weißes Schokolademousse

  • 160 g Vollmilch
  • Vanillepulver
  • 2 Eigelb
  • 164 g weiße Kuvertüre oder Callets
  • 19 g Zucker
  • 3 Blätter Gelatine
  • 250 g Sahne

Die Vollmilch mit der Vanille in einem Topf erhitzen. Die Gelatine in eiskaltem Wasser einweichen. Dotter und Zucker verrühren und nachdem die Gelatine in der heißen Milch aufgelöst wurde, diese zur Dotterzuckermischung geben und verrühren. Anschließend alles wieder zurück in den Topf geben und unter ständigem Rühren bei mittlerer Hitze auf ca. 83° erhitzen. Den Topf vom Herd nehmen und durch ein Sieb über die gehackte weiße Kuvertüre oder die Callets geben. Kurz stehen lassen, dann gut verrühren. Die Masse muss nun auf ca. 30° abkühlen, dabei ab und zu umrühren. Zum Schluss die cremig geschlagene Sahne unterheben.

Zubereitung und Fertigstellung

Wenn das Mousse zubereitet ist, die Silikonform damit füllen. Bei dieser Form muss besonders darauf geachtet werden, dass alle Rillen und die Ränder sauber mit dem Schokomousse gefüllt sind, um unschöne spätere Löcher zu vermeiden. Die Tortaflexform ausformen und in die Mitte legen, sanft eindrücken bis Knusperschicht und Rand der Silikonform auf einer Höhe sind. Nochmals über Nacht einfrieren.

Am Vortag der Verwendung aus temperierter Zartbitterkuvertüre einen Schokoladering herstellen. Die Zubereitung findet ihr in diesem Beitrag. Den Velvetspray gut schütteln, leicht erwärmen und die Torte damit besprühen. Den Schokoladering rund um die Torte legen und im Kühlschrank oder an einem kühlen Ort auftauen lassen. Wie ihr seht, habe ich sie mit einigen Tropfen Mirrorglaze aus Restbeständen ☺ und kleinen Schokoladeeiern dekoriert. Ich fand, mehr brauchte es gar nicht und ich kann mir sie gut auf der Ostertafel vorstellen. Ich müsste sie dafür nochmals machen. Denn kaum hatte ich sie auf Instagram gepostet, rief meine Tochter an: Bekomme ich die Torte? Jene Tochter, die in ihrem Leben noch keinen einzigen Kaffee getrunken hat, aber jede Torte oder jedes Törtchen mit Kaffee liebt 😂.

Ich wünsche euch ein entspanntes Wochenende.
Eure Gertrud

One Comment

  1. Liebe Gertrud
    Heute hat uns deine Kaffee-Karamell-Kreation den Tag versüsst. Für unseren Geschmack dürfte das Kaffee-Aroma etwas präsenter sein. Ich habe schon im Vorfeld etwas mehr Kaffee verwendet, dürfte aber noch etwas kräftiger sein. Die Kombination Kaffee-Karamell ist per se schon köstlich, aber in dieser Form…umwerfend fein. Ein Traum-Törtchen.
    Leider hat sich mein Törtchen geweigert, einfach so aus der Silikonform Vinile zu flutschen. Mit viel Kraft (und innerlichem fluchen) klappte es dann doch noch – leider nicht mehr schön intakt. Zum Glück hat das Velvet Spray die Schönheitsfehler etwas kaschiert.
    Vielen dank für dieses super tolle Rezept.
    herzliche Grüsse und einen schönen Sonntagabend
    Bettina

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