Tarte | Cheesecake

Dass ich heute hier diese Tarte zeige, hat einen bestimmten, ganz ärgerlichen Grund. Aber ich kann mir vorstellen, dass ein derartiges Malheur auch schon dem Einen oder Anderen von euch passiert ist. Und wie heißt es doch: Es ist nichts so schlecht, dass es nicht auch für etwas gut ist. Und gut ist, dass daraus diese leckere, fruchtige Cheesecake|Tarte entstanden ist.

Ganz kurz zum Malheur – ich hatte wieder mal Lust auf eine Torte oder Törtchen mit Kalamansi. Diese herbe Zitrusfrucht mit dem wunderbaren Mandarinenaroma. Und ich wollte euch eine Torte vorstellen mit einem speziellen „Tupfenlook“. Ihr könnt euch vielleicht auf Anhieb nichts darunter vorstellen, das macht jetzt aber auch nichts. Ich hoffe, beim nächsten Versuch klappt es dann und dann zeige ich es euch. Jedenfalls war die Torte fertig und sollte an der Oberfläche Tupfen aus Kalamansi/Mango-Püree aufweisen. Ich nahm die Torte aus dem Tiefkühler und entfernte die Silikonform und heraus kam die Torte und die Tupfen blieben kleben. Ich hatte eine Torte in der Hand, die statt schöner Tupfen aussah wie ein Schweizer Käse.

Nun ja, Käse zu Ostern, das war nicht so ganz nach meinem Geschmack. Eine schnelle Alternative musste her. Und wenn die Zeit nicht üppig bemessen ist, dann entscheide ich mich gerne für eine Tarte. Es ist keine aufwendige Planung über mehrere Tage notwendig, je nach Ausführung sind Tartes an einem Tag, maximal aber an zwei Tagen zubereitet.

Ich nahm mir das erste Buch in Reichweite zur Hand und blätterte es durch. Tourbillon von Yann Brys – ich dachte, da werde ich sicher fündig. Und ist es nicht so, dass wenn man eine Entscheidung schnell treffen muss, das auch viel eher gelingt, wie wenn man lange Zeit hat, über etwas nachzudenken?
Es war zumindest bei mir in diesem Moment so und ich habe aus zwei unterschiedlichen Tarterezepten mir in kurzer Zeit diese eigene kreiert.

Ostern war gerettet – und mit diesen frischen Früchten und der wunderschönen, roten Fruchtspirale passte die Tarte | Cheesecake sowieso viel besser zu den traumhaften Sonnentagen, die wir genießen durften.

Tarte: 16 cm Durchmesser

Spezielles Zubehör: Tourbillon von Silikomart 14 cm, Tartering 16 cm Durchmesser

Rotes Früchtekompott – am Vortag zubereiten

  • 30 g Zucker
  • 6 g Pektin NH
  • 160 g Himbeerpüree
  • 60 g Erdbeerpüree
  • Safe einer Biozitrone

Vermischt den Zucker mit dem Pektin und gebt die Fruchtpürees mit dem Zitronensaft in einen kleinen Kochtopf. Erwärmt das Püree auf ca. 40° und gebt dann die Zuckermischung dazu. Kocht das Püree nun weiter auf und lasst es ca. 3 min kochen. Ich habe es etwas abkühlen lassen und dann in die Tourbillon-Form gefüllt. Das Püree kommt dann über Nacht in den Tiefkühler. Das restliche Püree wird aufbewahrt, das kommt dann als weitere Fruchtschicht auf den Mürbteigboden.
Das ist das Einzige bei dieser Tarte, was einen Tag vorher zubereitet werden muss. Oder zumindest einige Stunden vorher, das genügt auch. Die Scheibe muss einfach komplett durchgefroren sein, damit sie auf die Tarte gelegt werden kann.

Mandelmürbteig

  • 75 g weiche Butter
  • 50 g feiner Zucker
  • 15 g gemahlene Mandeln
  • etwas Vanille
  • 130 g Mehl
  • 1 Eidotter
  • 1 Prise Salz

Gebt die weiche Butter und den Zucker in die Rührschüssel und rührt es cremig. Die trockenen Zutaten auf der Arbeitsplatte vermischen. Gebt die Butter und das Eidotter dazu und verarbeitet alles rasch zu einem glatten Teig. Sollte er etwas zu trocken sein, gebt einfach ein wenig Eiweiß dazu. Der Teig wird nun in Frischhaltefolie gewickelt und für ca. 2 Stunden in den Kühlschrank gelegt.

Nach zwei Stunden bereitet ihr die Tarteform vor. Ich lege den Ring auf eine spezielle Silikonmatte AIR MAT, sie hat eine spezielle Perforierung, wodurch die Hitze gleichmäßig zum Produkt geführt wird. Dadurch wird die Unterseite knackig braun – richtig crunchy. Natürlich kann der Tartering auch auf ein mit Backpapier ausgelegtes Blech gelegt werden. Den Boden und den Rand nun also mit dem Mürbteig auslegen, die Ränder sauber abschneiden und für ca. 1/4 Stunde in den Tiefkühler geben. Das erspart das Blindbacken und der Rand fällt beim Backen nicht ein. In dieser Zeit den Backofen auf ca. 160° Ober-/Unterhitze vorheizen, danach den Mürbteigboden ca. 20 min backen.
Abkühlen lassen.

Mousse Cheesecake (M. Lubbe)

  • 185 g Frischkäse
  • 50 g Zucker
  • Saft einer halbe Zitrone, wer mag auch die Zitronenschale
  • 2 Eigelbe
  • 2 Blätter Gelatine
  • 180 g Schlagsahne

Zu Beginn – wie immer 🙂 – wird die Gelatine im kalten Wasser eingeweicht. Die Hälfte des Zuckers mit den beiden Eigelben verrühren. Anschließend gebt ihr die Hälte des Frischkäses mit dem Zitronensaft in einen kleinen Topf und erhitzt es bei mittlerer Hitze. Den erhitzten Frischkäse gebt ihr nun unter Rühren zum Eigelb. Alles zusammen wieder zurück in den Topf geben und unter ständigem Rühren und nur bei mittlerer Hitze auf ca. 82° bringen. Die Masse dickt etwas ein. Den restlichen Frischkäse mit der anderen Hälfte des Zuckers und der Zitronenschale verrühren und nach und nach unter die erhitzte Creme rühren. Die Masse muss dann auf ca. 30° abkühlen. Die Sahne cremig schlagen und sobald die Masse abgekühlt ist, vorsichtig unterheben.

In der Zeit, in der die Frischkäsemasse abkühlt, nehmt ihr das restliche Fruchtpüree vom Vortag und erwärmt es langsam, bis es sich wieder leicht verflüssigt. Das Püree verstreicht ihr nun auf den Tarteboden und gebt den ihn danach wieder rasch in den Kühlschrank zum Abkühlen.

Das geht ziemlich schnell und sobald die Fruchschicht wieder fest geworden ist, gebt ihr das Frischkäsemousse darauf und streicht die Oberfläche schön glatt. Die Tarte kommt nun zum Festwerden ein letztes Mal in den Kühlschrank.

Fertigstellung

Ist das Frischkäsemousse fest geworden, kann die Tarte auch schon dekoriert werden. Dazu holt ihr die Fruchtspirale aus dem Tiefkühler und legt sie schön mittig auf die Tarte. Ich habe – wie auch schon bei der Wahl der Pürees – Erdbeeren und Himbeeren zum Dekorieren verwendet. Ihr könnt euch natürlich auch für nur Himbeeren oder für nur Erdbeeren entscheiden. Das ist ganz eurem Geschmack und euren Vorlieben überlassen.


Da die Fruchtspirale relativ dünn ist, ist sie schnell aufgetaut und die Tarte kann bereits nach kurzer Zeit auf den Kaffeetisch – oder besser auf den Gartentisch 🙂 – gestellt und genossen werden. Das Mousse ist wunderbar cremig und dank der Fruchschichten erinnert es tatsächlich etwas an den typischen New York Cheesecake mit dem leckeren Früchtetopping. Es ist in der Tat eine schnelle Variante, die geschmacklich ohne Weiteres mithalten kann.

Wie ihr sehen könnt, sind auch einige Fotos draußen entstanden. Kurze heftige Windböen haben mich aber wieder nach drinnen vertrieben :-).

Ich wünsche euch gutes Gelingen.

Eure Gertrud

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